Wie werden MCAS und Histaminintoleranz diagnostiziert? (Teil 1) Eine gründliche Anamnese liefert die Verdachtsdiagnose

Eine gründliche Anamnese ist sehr wichtig

 

Es ist nicht so leicht, ein  Mastzellaktivierungssyndrom bzw. eine Histaminintoleranz zu diagnostizieren. Ich nehme mir viel Zeit, um eine ausführliche Anamnese der Patienten zu erheben. Eine Anamnese ist ein strukturiertes Gespräch mit der Patientin/dem Patienten, bei der ich alle relevanten Informationen genau erhebe: die Beschwerden, deren Entwicklung, die Lebensgeschichte, die medizinische Vorgeschichte usw. Ausreichend Zeit, viel Geduld und entsprechendes Fachwissen sind dafür natürlich notwendig.

 

Die Anamnese liefert meist die Verdachtsdiagnose

 

Ich habe mittlerweile viel Erfahrung mit Histamin-bedingten Erkrankungen. Die typischen Symptome sind mir gegenwärtig und so kann ich während der Anamnese bei bestimmten Beschwerden, die die Patientin/der Patient schildert, nachfragen und in die Tiefe gehen. Manchmal ist das richtige Detektivarbeit! Die Anamnese liefert oft bereits eine Verdachtsdiagnose für das Mastzellaktivierungssyndrom bzw. eine Histaminintoleranz.

 

Histamin-bedingte Erkrankungen sind leider immer noch vielen unbekannt

 

Viele Ärztinnen und Ärzte, Therapeutinnen und Therapeuten kennen die Histamin-bedingte Erkrankungen (noch) nicht bzw. schenken ihnen nicht die Beachtung, die sie auf Grund der hohen Prävalenz der Erkrankungen haben sollten. Mit unserem Buch sowie den Blogs auf Lebendig Lang Leben versuche ich, mehr Aufmerksamkeit auf Histamin-bedingte Erkrankungen zu lenken.

 

Weitere Untersuchungen sind nach der Anamnese notwendig

 

Im Anschluss an die Anamnese müssen weitere spezielle Untersuchungen veranlasst werden (dazu mehr in den nächsten Blog-Artikeln), um die Diagnose zu sichern.

 

Vor der endgültigen Diagnose müssen andere Erkrankungen ausgeschlossen werden

 

Bevor die Diagnose einer Histamin-bedingten Erkrankung gestellt werden kann, müssen unbedingt andere Erkrankungen, die ebensolche Symptome aufweisen können, ausgeschlossen werden.

Da sich die Beschwerden von MCAS/ Histaminintoleranz aufgrund der Vielfalt der ausgeschütteten Botenstoffe und der Vielfalt der dafür in den verschiedenen Geweben und Organen befindlichen Rezeptoren sehr breitgefächert zeigen können, gibt es auch sehr viele Differentialdiagnosen ( = Erkrankungen mit ähnlicher bzw. nahezu identischer Symptomatik). Folgende Erkrankungen müssen u. a. ausgeschlossen werden:

  • Hormonelle Störungen, z.B. Schilddrüsen-Erkrankungen, hormonbildende Tumoren
  • Magen-Darm-Erkrankungen, wie z.B. chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Darmkrebs
  • Hauterkrankungen
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen, z.B. Herzrhythmusstörungen
  • Neurologische Krankheiten, z.B. Multiple Sklerose
  • Immunologische Krankheiten, z.B. Vaskulitis, Immunddefekte, Autoimmunkrankheiten
  • Infektionskrankheiten

 

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Ihre Dr. med. Katja Aschenbrenner aus Berlin

🔆 DIE GANZHEITLICHE ÄRZTIN 🔆

Mehr Informationen zur Arztpraxis von Frau Dr. Aschenbrenner finden Sie hier.

Werbung: Im Herbst 2022 ist das gemeinsame Buch von Frau Grametzki und mir zum Thema „MCAS - die verborgene Krankheit“ im Goldegg-Verlag erschienen.

 

Das Buch ist ein Ratgeber für Betroffene, in dem Jeannette Grametzki ihren eigenen Leidensweg bis zur Diagnose dieser noch relativ unbekannten Krankheit aus Sicht einer Betroffenen schildert. Ich berichte von meinen Erfahrungen aus der täglichen Behandlung von Patienten mit MCAS bzw. Histaminintoleranz und erkläre in einfacher Form das medizinisch Wissenswerte.