Die Wechseljahre - ab einem bestimmten Alter betreffen sie uns alle, sowohl Frauen als auch Männer. Sie sind, wie z.B. auch die Schwangerschaft, vom Grunde her keine Krankheit, sondern es handelt sich um einen natürlichen, biologisch vorprogrammierten Rückgang der Hormonproduktion.
Oft stellen die Wechseljahre in vielerlei Hinsicht eine Zeit des Umbruchs dar. Die Hälfte des Lebens ist vorbei, die Kinder werden langsam flügge und wir denken verstärkt darüber nach, wie wir weiter leben möchten.
Durch die entstehenden Hormon-Ungleichgewichte kann es bei einigen Menschen leider zu verschiedenen körperlichen (z.B. Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Schlafstörungen, Herzklopfen, Schwindel, Bluthochdruck, Gewichtszunahme, Haarausfall, Erschöpfung, Scheidentrockenheit) und/ oder psychischen (z.B. Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, Depression) Beschwerden kommen. Zudem können uns die fehlenden Hormone auch langfristig empfänglicher für Krankheiten machen: z.B. Osteoporose, Herz-Kreislauferkrankungen, Depressionen, Gelenkbeschwerden, Gedächtnisverlust und Demenz.
Es ist wichtig zu wissen, dass wir gegen diese Symptome mit vielen verschiedenen Ansätzen ganzheitlich etwas tun können - wir müssen uns diesen nicht wehrlos ausliefern! Wir können sehr hilfreich bei der Ernährung (z.B. mit Ayurveda), beim Lebensstil, bei den Mineralstoffen und Vitaminen (z.B. mit funktioneller Medizin) und auch bei den Hormonen (BHRT, bioidentische Hormone) selbst eingreifen.
Die Hormontherapie hatte in der Vergangenheit einen sehr schlechten Ruf erhalten. Durch den Einsatz von synthetischen, industriell hergestellten, relativ hochdosierten Hormonpräparaten kam es gehäuft zu unerwünschten Nebenwirkungen, wie z.B. Herzinfarkten und Krebserkrankungen.
Man kann den Hormonhaushalt jedoch auch mit sogenannten bioidentischen Hormonen gezielt und ohne große Nebenwirkungen in Balance bringen (BHRT: Hormonersatztherapie mit bioidentischen Hormonen, Bioidentical Hormone Replacement Therapy). Hierbei handelt es sich um Hormone, die denen im Körper exakt baugleich sind. Sie sind nicht synthetisch verändert. Wichtig ist jedoch: Vor der Anwendung von Hormonen und im Verlauf der Therapie, auch mit bioidentischen Hormonen, muss der Hormon-Status bestimmt werden. Dies kann unkompliziert über einen Speicheltest oder über Blutuntersuchungen erfolgen. In einem der nächsten Blogs werde ich näheres über bioidentische Hormone berichten.
Probieren Sie es doch einmal aus. Natürlich können wir die Hormone, Kräuter oder Globuli nicht als alleiniges „Doping“ verwenden. Wir müssen unser Leben insgesamt neu einrichten und gestalten.
Weniger ist hier in verschiedener Hinsicht übrigens manchmal mehr!