Meine Antwort darauf lautet: JA, ab einem gewissen Alter betrifft uns das alle!
Was mir nicht gefällt ist der Begriff „Anti-Aging“. Das klingt so, als müssten wir unseren Alterungsprozess bekämpfen und dagegen angehen. Das Thema „Anti-Aging“ geht durch alle Medien. Die Frage, wie wir das Alt-Werden aufhalten oder verlangsamen könnten, beschäftigt die Menschheit seit Anbeginn. Kein Wunder, denn das Älterwerden ist oft mit Einschränkungen, Krankheiten, Ängsten und Verlusten verbunden. In unserer heutigen Gesellschaft des Jugendwahns ist das Thema „Anti-Aging“ dominanter denn je. Es ist nicht nur Thema, es macht auch Druck. Bin ich jetzt schon „out“, wenn sich die ersten Falten zeigen, die Haare grau werden oder ganz ausfallen?
Vor dem Fakt, älter zu werden sowie sterblich zu sein, kann uns bisher noch nichts und niemand schützen. Es wird viel geforscht auf dem Gebiet des „Anti-Agings“. Das Wundermittel wurde (leider?) noch nicht gefunden. Deshalb müssen wir dem Altwerden nicht den Kampf ansagen. Wir sollten es akzeptieren und die schönen Aspekte dieser Jahre deutlicher herausfinden. Was den gesundheitlichen Aspekt betrifft, sollten wir das Älterwerden aber auf jeden Fall gestalten und hilfreich ergänzen. Hier geht es ganz deutlich um die Frage, WIE wir alt werden. „Gut-Altwerden“ können wir auf jeden Fall beeinflussen!
Es ist wichtig darauf zu achten, wie wir uns ernähren, wie wir uns bewegen und wie wir unser Leben gestalten. Gesundheitlich kommt der Vorbeugung (Prävention) von Krankheiten eine entscheidende Rolle zu. Hier kann z.B. der Lebensstil des Ayurveda deutliche Hilfestellung bieten. In regelmäßigen Abständen sollte man einen medizinischen Check-Up veranlassen, um zu prüfen, ob der Stoffwechsel und die Organe ordentlich arbeiten und ob die Mineralstoffe und Vitamine in angemessenen Mengen vorhanden sind. In diesem Zusammenhang leistet z.B. die funktionelle Medizin (functional medicine) einen guten Beitrag. Im Sinne des „Gut-Altwerdens“ bzw. „Anti-Agings“ kann auch die Bestimmung von Hormonen eine wichtige Bedeutung haben. Wenn es zu hormonellen Dysbalancen kommt, kann der Alterungsprozess schneller oder ungünstiger fortschreiten. Dies kann man dann z.B. mit bioidentischen Hormonen wieder ausgleichen.
Wir sollten uns also vor dem Älter-Werden nicht so ängstigen. Damit ist auch die seelische Ebene angesprochen. Eine hohe Lebenszufriedenheit ist ein nicht zu unterschätzendes Mittel auf dem Weg zu einem guten Alter.
Gestalten wir, wie wir älter werden!