Welche Diät ist für Ihren Darm am besten - Low FODMAPs, Paleo, Autoimmunprotokoll, Low-Carb, ayurvedisch oder vegan?

Welche Diät ist für Ihren Darm am besten - Low FODMAPs, Paleo, Autoimmunprotokoll, Low-Carb, ayurvedisch oder vegan?
Quelle: Pixabay.com

Es gibt derzeit nur wenige Zweifel daran, dass wir unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden über die Ernährung sehr stark beeinflussen können. Unsere Nahrung hat naturgemäß eine große Wirkung auf den Darm. 

 

Bei ungünstiger Ernährung und evtl. zusätzlichen Faktoren, wie z.B. übermäßiger Stress, kann der Darm wesentlich an der Entwicklung von Krankheiten beteiligt sein. Es entsteht z. B. eine Entzündung, die zu einer erhöhten Durchlässigkeit der Darmwand („leaky gut“) führen kann. In dieser Situation können u.a. körperfremde Stoffe in unseren Organismus eindringen. Das ruft unser Immunsystem auf den Plan und kann bei übermäßiger bzw. fehlgesteuerter Aktivierung auch zu Autoimmunerkrankungen (z.B. Hashimoto, Psoriasis, Rheuma, Multiple Sklerose) führen. Störungen der Darmwand verursachen zudem eine verminderte Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen und können unsere psychische Verfassung nachhaltig beeinflussen („Gut-Brain-Axis“).

 

Wie erkenne ich, ob mein Darm gestört oder sogar durchlässig ist („Leaky Gut“)? 

 

Oft liegen Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Völlegefühl, Reizdarm, Durchfälle, Verstopfung oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten vor. Es können aber auch ganz andere Symptome, wie Müdigkeit und Erschöpfung (Fatique), „Brain Fog“ (Nebel im Gehirn), Depression oder Angst, Schlafstörungen, Hautprobleme (Akne), Cravings (Verlangen nach bestimmten Nahrungsmitteln), Übergewicht, hormonelle Unstimmigkeiten, Gelenkbeschwerden oder Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) auftreten.

 

Es gibt eine Reihe von Nahrungsmitteln, die unsere Darmgesundheit besonders belasten, z. B. Gluten, Milchprodukte und Soja. Manche Menschen können Histamin schlecht verwerten. Zudem leidet unser Darm, wenn wir ihm viele künstlich und industriell verarbeitete (prozessierte) Produkte zuführen.

 

Falls Ihr Darm entzündet bzw. durchlässig ist (das erkennen Sie u.a. an den oben geschilderten Beschwerden) oder Sie an bestimmten Erkrankungen, wie z. B. Autoimmunerkrankungen, leiden, ist es ganz wichtig, dass Ihr Magen-Darm-Trakt wieder gesundet.

 

Wie kann mein Darm wieder gesund werden? 

 

Wenn der Darm krank ist, muss er entlastet werden. Das gelingt, in dem für den Darm belastende Nahrungsmittel (z. B. Gluten, Milchprodukte, Soja, zu viele Kohlenhydrate) für einen bestimmten Zeitraum weggelassen werden, damit die Darmwand wieder heilen kann. Hier kommen die oben genannten Diätformen ins Spiel. Sie alle haben zum Ziel, den Darm für eine gewisse Dauer zu schonen. 

 

Bei der Paleo-Diät isst man z. B. vor allem Gemüse, Obst, Öle, Nüsse, Fisch/ Fleisch und Eier. Milchprodukte sowie bestimmte Kohlenhydrate (z. B. Gluten) werden ausgelassen. Bei der Low-FODMAPs-Diät lässt man ungünstige Kohlenhydrate, wie z. B. Laktose weg. Beim Autoimmunprotokoll (auch Autoimmun-Paleo oder AIP) genannt, verzichtet man auf weitere Stoffe, die im Verdacht stehen, den Darm zu schädigen. 

 

Nach einigen Wochen wird versucht, einzelne Nahrungsmittel wieder in den Essensplan zu integrieren. Je nachdem, wie gut der Darm schon geheilt ist, verträgt man vieles wieder. Falls das (noch) nicht so gut der Fall ist, kommen andere Hilfsmittel, wie z. B. Probiotika oder Kräuter, in Betracht.

 

Welche Diätform für Sie am besten geeignet ist, hängt von den Beschwerden sowie Ihren persönlichen Vorlieben, wie z.B. vegetarische Ernährung (es gibt auch eine vegetarische Version von Paleo), ab. Da jeder Darm und Organismus ganz individuell ist, muss auch jeder Mensch die ganz auf ihn passende und verträgliche Ernährungsform finden. Hier muss jeder für sich experimentieren. Es hilft nichts, auf andere zu schauen, denn deren Verdauungskraft kann eine ganz andere sein. Falls man allein nicht weiter kommt, sollte man sich Hilfe von außen holen. Sie können sich von einem erfahrenen Arzt/ Therapeuten, z.B. mit Kenntnissen der funktionellen Medizin, begleiten und beraten zu lassen.